In der Rheinpfalz vom 12.11.1996 erschien dazu folgender Artikel:
Neues Wehrfahrzeug hat Wasser an Bord
GROSSNIEDESHEIM: "Wichtig für enge Gassen"
Als "wichtigen zusätzlichen Beitrag zur Sicherheit und Rettung von Menschen aus großer Gefahr" hat Verbandsbürgermeister Siegfried Fritsche das neue Feuerwehrfahrzeug bezeichnet, das am Sonntag in Großniedesheim in Dienst gestellt wurde. Die Verbandsgemeinde Heßheim hat dafür 177.443 Mark bezahlt, wozu das Land 70.000 Mark als Zuschuß gewährt hat.
Das Tragkraftspritzenfahrzeug "TSF-W 500" - das mit einem 500-Liter Wassertank ausgerüstet ist - sei notwendig geworden, so Fritsche, weil erhöhte Sicherheitsanforderungen, qualifiziertere Wehrleute und die Einstufung in höhere Gefahrenklassen dies erforderten, wenngleich die Anschaffung und der Standort Großniedesheim umstritten gewesen seien, wie Fritsche einräumte (wir berichteten). Der Beschluß sei in verhältnismäßig kurzer Zeit umgesetzt werden, den Helfern beim Senken der Kosten für die Verbandsgemeinde zu danken. Gut ausgebildeten Wehrleuten die richtige Ausrüstung zu liefern, sei eine Pflicht, so der Bürgermeister weiter. Deshalb müsse selbstverständlich sein, immer für die modernsten Geräte zu sorgen. Man könne an manchem sparen, sollte dies aber im eigenen Interesse nie an der Sicherheit tun, sagte Fritsche, der den Feuerwehrleuten Lob und Dank zollte.
Bevor der VG-Chef das Fahrzeug offiziell übergab, sagte Feuerwehrdezernent Norbert Buch, die Aufgabenfülle der Gegenwart fordere von den Wehren besondere Anstrengungen. Um so größeres Lob verdiene die menschliche Solidarität, die "von unseren Feuerwehrleuten täglich bewiesen wird". Als eine der großen Hilfsorganisationen habe die Feuerwehr gegenwärtig über eine Million Mitglieder. Akuter Nachwuchsmangel bestehe zwar nicht, doch sollte der Jugend immer deutlich gemacht werden, daß "unsere Gemeinschaft Menschen braucht, die nur Rechte fordern, sondern auch Pflichten auf sich nehmen".
Buch forderte die Bürger auf, weniger achtlos und leichtsinnig mit brennbaren Stoffen umzugehen. Die VG-Wehr sei technisch hervorragend ausgerüstet, gut ausgebildet und hoch motiviert. Dennoch bleibe zu hoffen, daß das neue Fahrzeug möglichst selten gebraucht werde, dann aber Schaden und Unheil vermeidenhelfe.
Als großen Schritt für Großniedesheim bezeichnete Kreisfeuerwehr-Inspekteur Karl-Heinz Kühn das neue Fahrzeug. Das Flugzeugunglück mit drei Toten vor Jahren in dieser Gemeinde habe gezeigt, was es bedeuten könne, wirksame Hilfe leisten zu müssen. Damals hätten die Wehren fast des ganzen Landkreises kaum ausgereicht.
"Für uns war ein Fahrzeug wichtig, das auch in engen Gassen eingesetzt werden kann und einen eigenen Wassertank hat", sagte VG-Wehrleiter Klaus Fieberling. Grundsätzlich sollten Anschaffungen nur nach den Erfordernissen getätigt, dabei althergebrachte Denkweisen vergessen werden. Für das neue Auto sei zu danken. Es stehe allen Ortswehren für Einsätze und Übungen zur Verfügung. (bjg)