Das Befreien beinhaltet alle Maßnahmen, die nach Durchführung der lebenserhaltenden Sofortmaßnahmen zum "Herausführen/ Herausbringen" der Personen aus dem Gefahrenbereich notwendig sind.
Hierzu wurde zuerst die Fahrertür mittels Spreizer entfernt.(Bild1). Dabei ist zu beachten, dass eine LKW Tür um die 80 kg oder mehr wiegen kann.
Als nächstes wurden zwei Entlastungsschnitte gemacht. Der erste Schnitt ist im Bereich der A-Säule, der zweite Schnitt im Bereich des Schwellers ins Bodenblech. (siehe gelbe Pfeile, Bild2). Der Schnitt in den Schweller im Bereich des Bodenbleches sollte ungefähr 2 Scherentiefen betragen. Hierzu ist es sinnvoll den vordersten Schnitt V-förmig anzusetzen um beim zweiten Schnitt mit der Schere tiefer einschneiden zu können. Nun wird ein Retungszylinder eingesetzt, welcher in den Türrahmen in Höhe des Türschlosses eingesetzt wird, da hier der Druckpunkt am hinteren Teil des Fahrerhauses am steifesten ausgelegt ist und man waagrecht nach vorne drücken kann. Es ist darauf zu achten, dass der Vorderbau nach vorne gedrückt wird und sich der Zylinder nicht im Bereich des Türschlosses nach hinten eindrückt. Eventuell ist es hierbei im Verlauf nötig, den Zylinder durch einen längeren Zylinder zu ersetzen um mehr Freiraum zu schaffen. Da der Rettungszylinder bei der Befreiung der Person im Weg sein kann, wird ein weiterer Zylinder parallel zu A-Säule in den Rahmen der Frontscheibe eingesetzt. Dieser Stütz dann den nach vorne gedrückten Vorbau gegen das Dach ab, so dass man den seitlichen Zylinder zum rausnehmen der Person entnehmen kann.
Als besonderes Problem beim LKW stellt sich bei all diesen Arbeiten die Höhendiverenz da. Dies wurde hier durch eine Arbeitsbühne gelöst.