Unwetter wütet im Westen
Das Unwetter Mittwochnacht bedeutete für Feuerwehr und Technisches Hilfswerk einen Großeinsatz. Menschen wurden nicht verletzt, Straßensperrungen, Stromausfall und Sachschäden durch Wasser und umgestürzte Bäume sind die Einsatzbilanz der Hilfskräfte.
In Frankenthal „hat es insbesondere in der Weststadt richtig reingehauen", informierte gestern Wehrleiter Harry Jauch. „Nach Gewitter, Starkregen und Sturmböen wurden wir erstmals um 21.12 Uhr alarmiert". Überflutete Keller hätten die Helfer „soweit im Griff" gehabt. Dagegen verzeichnete Jauch „große Sachschäden durch Bäume, die auf Häuser oder Autos gestürzt sind".
THW und Feuerwehr, die ihre Einsätze koordinierten, konzentrierten sich auf Hilfe dort, wo Gefahr im Verzug war, erläuterte Jauch. Etwa in der Uhlandstraße im Stadtteil Lauterecken, die noch bis Donnerstagnachmittag nicht passierbar war. Dort war ein „Klopper von Baum" auf ein Hausdach gestürzt und ragte quer über die Straße. Eine Fachfirma musste den Riesen Stück um Stück vorsichtig abtragen, um eine Gewichtsverlagerung und damit ein Nachrutschen des noch im Boden verwurzelten Baums zu verhindern, berichtete der Feuerwehrchef.
Die Landstraße von Frankenthal nach Heßheim sei ebenfalls bis in die frühen Morgenstunden gestern gesperrt gewesen. „Dort drohte eine Platane umzustürzen, ein großer Ast war abgerissen und blockierte Rad- und Fußweg", so Jauch. Am Morgen hätten dann die Fachleute vom Landesbetrieb Mobilität, der für die Landesstraßen zuständig ist, den Baum beschnitten, die Platane selbst blieb erhalten.
Die ganze Palette von Wasserschäden und umgestürzten Bäumen bis hin zu einem Brandmelder, der durch Wassereintritt Alarm gab, meldete Patrick Janz von der Bobenheim-Roxheimer Feuerwehr, der mit seinen Kollegen von Donnerstagfrüh 1.30 bis 10 Uhr unterwegs war. Die Niederschlagsmenge schätzte er auf 50 Liter pro Quadratmeter.
„Wir hatten keinen Ausfall zu verzeichnen, nur leichte Spannungsschwankungen", teilte Sarah Stattmüller, Pressesprecherin der Frankenthaler Stadtwerke, mit. Die Schwankungen seien eine Folge von Belastungen des Pfalzwerkenetzes gewesen, das in einigen Regionen weit stärker betroffen gewesen sei.
Ein Lampenmast sei in der Beindersheimer Straße umgeknickt und entfernt worden. In der Heßheimer Straße sei ein Ast auf ein Verbindungskabel zweier Lampen gekracht, wobei aber nur die Leuchten kaputt gingen. In Heuchelheim dagegen mussten laut Sarah Stattmüller zwischen 21.30 und 1.30 Uhr sechs Häuser vom Netz genommen werden. Ein Baum war auf die dort nicht unterirdisch verlegte Stromleitung gekracht. „Für die Reparatur und zur Sicherheit musste der Strom abgestellt werden", erläuterte sie.
Hierbei seien der Heßheimer Feuerwehr die Kollegen aus Bobenheim-Roxheim mit ihrer Drehleiter zu Hilfe gekommen, die allerdings erst bei Gewitterruhe eingesetzt werden konnte, weiß dazu Reiner Geiger, Leiter der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Heßheim, zu berichten. Alarm habe es auch gegeben wegen eines Baums, der zwischen Bobenheim-Roxheim und Kleinniedesheim auf einem Auto liege. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst rückten laut Geiger aus. „Glücklicherweise stand das Auto nur zwischen zwei Bäumen" - das Auto kam mit rund 1000 Euro Schaden davon, die Insassen mit dem Schrecken. „Relativ glimpflich, ein Keller unter Wasser, einige umgefallene Bäume", ist Geigers Bilanz. [...]
(cei/tb)
BRUECKT
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ, Publikation: Frankenthaler Zeitung, Ausgabe: Nr.132, Datum: Freitag, den 11. Juni 2010, Seite: Nr.13, "Deep-Link"-Referenznummer: '6471440', Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper