Großeinsatz verhindert Schlimmeres
Lambsheim: Ursache des Brandes in Gemüsebetrieb weiter unklar - 300 000 Euro Schaden - Bahnstrecke zeitweise gesperrt
Die Ursache für das Großfeuer, bei dem am Samstag zwei Lagerhallen in Lambsheim ausgebrannt sind, ist weiter unklar. Laut Polizei ist ein Sachverständiger eingeschaltet worden. Die Feuerwehr hat bis gestern Vormittag eine Brandwache bei dem landwirtschaftlichen Betrieb gehalten.
Wie die RHEINPFALZ am SONNTAG gestern schon berichtete, ist bei dem Feuer ein Schaden von mindestens 300.000 Euro entstanden. Menschen wurden keine verletzt. Zwei Lagerhallen eines landwirtschaftlichen Betriebs sind ausgebrannt. Nach Auskunft der Polizei wurden mehrere Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte zerstört sowie Kühlhäuser für Gemüse, die in die Hallen eingebaut waren.
Wie Wolfgang Bayer, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Lambsheim, gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage mitteilte, wurden die Einsatzkräfte am Samstag nach 17 Uhr über eine Rauchentwicklung im Lambsheimer Gewerbebetrieb informiert. Als der Wehrleiter erkannte, was für Ausmaße das Feuer hatte, forderte er als Verstärkung die Feuerwehren der Verbandsgemeinden Heßheim und Maxdorf an. Inklusive Polizei und vier Helfern vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) seien etwa 115 Einsatzkräfte vor Ort gewesen.
Der Brand wurde noch vor 20 Uhr gelöscht, bis 23 Uhr bekämpften die Feuerwehrleute noch einzelne Glutnester. Wie Wolfgang Bayer sagte, ist dabei auch ein Bagger der Firma Thieme aus Maxdorf zum Einsatz gekommen, der den Feuerwehrleuten zum Teil den Weg freiräumte. „Dadurch sind wir besser an die Glutnester gekommen, das hat uns sehr geholfen", sagte Bayer. „Wir haben jede Menge Wasser einsetzen müssen", verdeutlichte der Wehrleiter die Ausmaße des Feuers. Dabei hätten die Einsatzkräfte nicht nur Hydranten, sondern auch die landwirtschaftliche Großraumberegnung in der Nähe genutzt. „Wir hatten 1,2 Kilometer Schläuche im Einsatz", berichtete Bayer.
Da in den Hallen des Gemüsebetriebs auch viel Kunststoff gelagert war, hatte die Polizei mit Lautsprecherdurchsagen die Anwohner dazu aufgefordert, Fenster und Türen vorsichtshalber geschlossen zu halten. Eine Gefahr für die Bevölkerung hat laut Bayer aber nicht bestanden. Das hätten Messungen des Gefahrstoffzuges des Rhein-Pfalz-Kreises aus Schifferstadt ergeben.
Die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes kümmerten sich derweil um die Eigentümer des Betriebes, die durch den Brand mitgenommen gewesen seien, wie Bayer sagte. Verletzt worden sei aber niemand. Das Wohnhaus der Familie sei durch den massiven Einsatz der Feuerwehren nicht in Gefahr gewesen.
Vor Ort war nach Auskunft des Lambsheimer Wehrleiters auch ein Bahn-Vertreter. Denn die in der Nähe des Betriebs verlaufende Bahnlinie zwischen Freinsheim und Frankenthal musste einige Stunden gesperrt werden. Zunächst hatten die Brandbekämpfer Schläuche über die Gleise legen müssen. Später erschien es wegen der Schaulustigen als zu gefährlich, den Bahnbetrieb sofort wieder aufzunehmen. Gegen Mitternacht wurde die Strecke freigegeben.
Im Schichtdienst mit jeweils sechs Einsatzkräften hat die Feuerwehr schließlich bis gestern Vormittag um 9 Uhr am Brandort ausgeharrt, um sicherzustellen, dass das Feuer nicht wieder aufflammt. (snf)
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ,Publikation: Frankenthaler Zeitung, Ausgabe: Nr.236, Datum: Montag, den 11. Oktober 2010, Seite: Nr.23, "Deep-Link"-Referenznummer: '6907995', Präsentiert durch DIE RHEINPFALZ Web:digiPaper